Beteiligungskompass: Top 5 aktuelle Publikationen
30. Mai, 2020 um 20:55 Uhr
Wie die Vizepräsidentin des schleswig-holsteinischen Landtags, Aminata Touré es sagt: " (...)warum setzen wir uns mit dem Problem hinter der Gewalt nur auseinander, wenn gerade etwas passiert ist? Strukturelle Gewalt ist Alltag."
In den aktuellen Debatten um Themen wie Migration, Integration und Rassismus ist immer wieder die tieferliegende Frage zu erkennen: Wie können DeutschPlus-Menschen in Deutschland mehr Sichtbarkeit und gleiche Rechte bekommen - teilhaben am ganz normalen gesellschaftlichen Leben?
Hier sind fünf Publikationen, die mit ihren Erkenntnissen zu Antworten beitragen:
- Onlinebefragung (Mai/Juni 2020) über Lebensrealitäten und Diskriminierungserfahrungen von Menschen afrikanischer Herkunft in Deutschland von EOTO, Citizens of Europe und Vielfalt Entscheidet: Daten haben Einfluss, Politik und Wirtschaft werden aufmerksamer und außerdem erhält eine in Zahlen erhobene Gruppe mehr Gewicht - und die Teilnehmenden der Studie erfahren eine Form von Anerkennung: "Afrozensus".
- Artikel von MEDIUS GmbH in Mediation aktuell (Mai 2020) zu kommunalem Krisenmanagement. Wenn eine Gesellschaft langsam integrierter wird, können mehr Konflikte an die Oberfläche kommen - warum das gut so ist und was mit Mediation auf kommunaler Ebene erreicht werden kann hat eine Studie drei Jahre lang erforscht: "Integrationsparadox und Konfliktmanagement".
- Studie (April 2020) des Mediendienstes Integration darüber, wie wir eingewanderte Menschen oder solche mit internationalem Hintergrund bezeichnen. Man könnte noch angemessenere Begriffe finden als "Menschen mit Migrationshintergrund", um differenzierter, klarer und wertschätzender zu formulieren - z.B. Menschen aus Einwandererfamilien, postmigrantisch oder DeutschPlus: Alternative zum Begriff "Migrationshintergrund".
- Jahresgutachten 2020 des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen (April 2020) zum Thema "Migration aus Afrika nach Europa". Zwei meiner Lieblingsthesen: Wir wissen noch viel zu wenig über Afrika und seine Vielfalt. Und: Migrantisch-diasporische Gruppen müssen mitreden dürfen!
- Studie von IAB (März 2020) zeigt, dass soziale Kontakte Migranten helfen, in Deutschland einen Job zu finden - allerdings fehlen noch Erkenntnisse zur nötigen Größe ihrer Netzwerke und der Qualität der neuen Stelle. Dies erfordert weitere Forschung: Arbeitsmarktchancen von Migranten und dem Einfluss von sozialen Netzwerken.